Die kleinen Sünden
In Deutschland sind die Dicken auf dem Vormarsch. 24 % der Frauen sind adipös und 23,3 Prozent der Männer. Adipositas ist mehr als nur Übergewicht, von Adipositas spricht man bei einem Body Mass Index von über 30. Ist ein Zuviel an Gewicht ein Schicksal, das einfach über uns kommt, oder können wir etwas dagegen tun?
Dass gesunde Ernährung wichtig ist, wissen inzwischen alle von uns. Schon im Kindergarten werden Kinder ernährungsbewusst erzogen, beim gemeinsamen Frühstück wird streng darauf geachtet, dass neben ausreichend Ballaststoffen auch eine reiche Auswahl an Gemüse und Obst angeboten wird. Die Nachkriegsjahre mit ihren Sahne- und Buttercremetorten sind längst vorbei. Wir hungern nicht mehr, weil wir uns Essen nicht leisten könnten, sondern wir hungern, weil wir es uns leisten können, auf Essen zu verzichten. Wir können also etwas gegen unser Übergewicht tun und uns aktiv entschließen, es gar nicht erst zu Adipositas kommen zu lassen.
Aber Diäten sind oft sehr teuer, der Kurs in einer Diätgruppe kostet, spezielle Ernährung schlägt ebenfalls zu Buche, genauso wie die Sportkurse. Doch dazu gibt es Alternativen. Denn selbstverständlich geht es auch preiswerter: nämlich im Do-it-yourself-Verfahren. Die individuellen Kalorienempfehlungen kann sich jeder aus dem Internet holen, oder sich von seinem Arzt sagen lassen. Als Durchschnittsempfehlung gilt: Eine normale junge Frau braucht am Tag rund zweitausend Kalorien. Wer bereit ist, diese Kalorienempfehlung um rund fünfhundert Kalorien am Tag zu unterschreiten, wird abnehmen. Ganz ohne zusätzliche Kosten und sogar ohne sich übermäßig abstrampeln zu müssen.
Selbstverständlich ist das nicht einfach. Am Anfang muss man genau ausrechnen, wie viel Kalorien man zu welcher Zeit zu sich nimmt. Die errechneten Kalorien werden auf drei Mahlzeiten verteilt. Laut Empfehlung darf man sich beim Frühstück ein Vollkornbrötchen und rund zwei Esslöffel Müsli gönnen. Beim Mittagessen darf man zwar viel Salat essen, doch nur eine Scheibe Fleisch und drei kleine Schöpflöffel Beilagen, wie Reis, oder Nudeln. Beim Abendessen gibt es eine Scheibe Brot mit Wurst, oder Käse.
Das ist ein ungefährer Richtwert. Die genaue Ernährung hängt von persönlichen Komponenten, wie beispielsweise dem Alter ab. Natürlich spielt auch der Gesundheitszustand eine große Rolle. So müssen Diabetiker zwar ebenfalls gesund essen, doch ist hier eine generelle Empfehlung für Obst falsch, da Obst Fruchtzucker enthält und der Diabetiker damit sparsam sein muss. Stattdessen gilt für den Diabetiker, auf ausreichend Kohlenhydrate zu achten und genügend Gemüse zu sich zu nehmen. Falls Sie Diabetiker sind, fragen Sie Ihren Arzt nach den besonderen Empfehlungen, oder gehen Sie zu einer Diätassistentin, die einen individuellen auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Essensplan erstellen wird. Ein gesunder Mensch dagegen darf sich sein Essen ganz nach Lust und Laune zusammenstellen, sollte aber darauf achten, dass die Nahrung die errechnete Gesamtkalorienanzahl nicht überschreitet. Dabei ist eine gewisse Ausgewogenheit sehr wichtig. So ist gewährleistet, dass der Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen versorgt wird.
Wer abnehmen will, kann das rein theoretisch auch mit Mohrenköpfen tun. Solange man davon nur so viel verzehrt, dass die Gesamtkalorienzahl von rund 1500 Kalorien nicht überschritten wird, nimmt man sogar davon ab. Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Gesunde Ernährung geht anders. Dieses krasse Beispiel soll nur aufzeigen, wie wesentlich es ist, die genaue Kalorienzufuhr zu beachten. Normalerweise ist es sinnvoll, auf zucker- und fetthaltige Speisen weitgehend zu verzichten, viel Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, dazu Fleisch und Getreideprodukte. Doch was ist mit den liebgewordenen kleinen Sünden, die den Alltag versüßen? Darf man keine Schokolade, kein Eis und keinen Sahnepudding mehr essen? Was ist mit Fast Food und der geliebten Pizza?
Auch wer konsequent auf eine bewusste Ernährung achtet, wird trotzdem nicht dagegen gefeit sein, dass ihn plötzlich Gelüste überkommen und er nach Süßem, oder schlicht nach einer schönen, saftigen Pizza giert. Wenn er diesen Heißhunger dann stillen will, ist es gut, dass es einen Lieferservice gibt, über den man bequem im Internet seine geliebte Pizza bestellen kann. Doch so eine kleine Sünde ist verständlich und macht uns nur umso stärker für den normalen Alltag, an dem wir uns dann wieder an unseren Ernährungsplan halten. Ein einmaliger Ausrutscher ist auch dann nicht schlimm, wenn die angepeilten 1500 Kalorien weit überschritten werden. Am nächsten Tag muss man sich auch nicht unnötig kasteien und die Kalorienzahl unterschreiten, sondern es genügt, sich wie gewohnt an den Ernährungsplan zu halten. Der einmalige Ausrutscher wird im normalen Abnahmeprogramm auch keine Auswirkungen zeigen. Wer mit der Reduktion um fünfhundert Kalorien am Tag abnimmt, hat sich für ein kontinuierliches Abnahmeprogramm entschieden, das ihm eine stetige Abnahme von zwei Kilogramm im Monat garantiert. Nicht viel? Wer das nur ein Jahr lang so praktiziert, hat immerhin vierundzwanzig Kilogramm abgenommen. Und während dieser Zeit wird einem die neue Ernährungsweise zur Gewohnheit. Wer danach sein Gewicht einfach nur halten will, kann seine Kalorienzufuhr langsam auf zweitausend Kalorien aufstocken. Diese Methode zur Gewichtsabnahme ist gesund und kommt zur Not auch vollkommen ohne Sport aus. Wer aber seine Fettverbrennung noch beschleunigen will, kann diese durch aktiven Sport unterstützen. Schon eine halbe Stunde NordicWalking, Schwimmen, oder Laufen in der Woche, heizt den körpereigenen Fettverbrennungsofen an und verbrennt zusätzliche Kalorien.
Wer danach schwach wird, kann sich mit gutem Gewissen, eine Pizza, oder andere „kleine Sünden“ gönnen! Das spornt uns nur an, um am nächsten Tag mit neuem Elan an unserem Kalorienplan festzuhalten.