Juckreiz

Juckreiz

Juckreiz – das lästige Kribbeln

Ständiger Juckreiz oder juckende Hautveränderungen stellen eine permanente psychische sowie physische Belastung dar und gehören zu den häufigsten Symptomen in der Hautheilkunde. Weil der Juckreiz eine selbstständige Empfindung der Haut ist, die unabhängig von der Schmerzempfindung entsteht, kann Juckreiz meist nur schwer therapiert werden. Doch wie entsteht Juckreiz?

Juckreiz
Kurzinfo
  • Symptome: Ständiger Juckreiz, juckende Hautveränderungen
  • Ursachen: Z. B. Insektenstiche, Bisse von Parasiten oder schädliche Pflanzenteile, wie Brennessel oder Gifteiche

In der Haut gibt es viele verschiedene Botenstoffe, die die Nervenenden in der Haut stimulieren und dadurch Juckreiz hervorrufen. Die subjektive Empfindung des Juckens, sei es stechend oder brennend, wird ebenfalls durch die Botenstoffe beeinflusst. Anschließend wird die kribbelnde Empfindung zum Hirn transportiert, wo sofort das Verlangen zum Kratzen hervorgerufen wird.

Ursachen

Juckreiz kann durch viele Aspekte ausgelöst werden. Insektenstiche, Bisse von Parasiten oder schädliche Pflanzenteile, wie Brennnessel oder Gifteiche, verursachen einen akuten Juckreiz, der bewirkt, dass man auf die körperfremden Stoffe aufmerksam wird, die durch Kratzen dann entfernt werden. Diese Art von Juckreiz hält nicht lange vor und ist meist sehr leicht zu therapieren. Im Gegensatz dazu stellt der chronische Juckreiz eine große Belastung dar, da er schwer zu behandeln ist. Auslöser können hierbei zum Beispiel Störungen in der Leber- oder Nierenfunktion, Vitaminmangel, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder auch Hauterkrankungen sein. Besonders Hauterkrankungen verursachen Juckreiz, der oft kaum auszuhalten ist. Oftmals sind dabei die tatsächlichen Erkrankungen noch gar nicht ausgebrochen, das Jucken aber schon da.

Der Kratz-Teufelskreis

Gut gemeinte Ratschläge, wie „bitte nicht kratzen“ wirken beim Auftreten von Juckreiz herzlich wenig – denn Kratzen ist ein Reflex, der nicht einfach durch pure Willenskraft abgestellt werden kann. Das Kratzen gehört zu Juckreiz-Erkrankungen dazu und kann in einen wahren Teufelskreis führen, denn das Aufkratzen der Haut kann ebenfalls juckende und entzündete Hautveränderungen hervorrufen. Bei manchen Betroffenen entwickeln sich sogar Juckreizknötchen oder eine sogenannte Juckreizflechte, die selbst immer wieder das unangenehmen Kribbeln und Stechen produzieren. Sinnvoll ist die Benutzung von juckreizlindernden Lotionen, die dem jeweiligen Hauttyp angepasst sein sollten. Solche Cremes und Lotionen gibt es u.a. von Avène oder La Roche Posay. Andere Patienten tragen nachts Handschuhe und kürzen sich die Fingernägel, um das automatische Kratzen zu verhindern.

Unbedingt vermeiden!

Verstärkt wird der Juckreiz durch Hauttrockenheit, so dass man bei der Körperpflege unbedingt darauf achten sollte, die für den eigenen Hauttyp geeigneten Produkte zu benutzen. So benötigt trockene Haut besonders fetthaltige Cremes, die die Feuchtigkeitsbindung unterstützen. Überhitzte Räume oder raue Kleidung können den Juckreiz ebenfalls begünstigen. Weiterhin sollte der Kontakt mit hautschädigenden Substanzen, wie alkoholhaltigem Gesichtswasser, alkalihaltigen Seifen oder Eispackungen vermieden werden. Aber auch zu häufiges Waschen oder Baden kann die Haut austrocknen und Juckreiz hervorrufen, ebenso wie bestimmte Genussmittel, z.B. scharfe Gewürze oder Alkohol.

Der Weg zum Arzt

Für eine wirkungsvolle Behandlung von chronischem Juckreiz ist es unerlässlich, eine Reihe von Untersuchungen zu durchlaufen. Besonders die Anamnese ist von großer Bedeutung. Wann ist der Juckreiz zum ersten Mal aufgetreten? Gab es vorher andere allgemeine Erkrankungen? Welche Medikation wurde verabreicht? Wann ist der Juckreiz am unerträglichsten? Ist es stechender oder brennender Juckreiz? Welche Einschränkung der Lebensqualität liegt vor? Dazu sollte ein ärztliches Gespräch durchgeführt werden, in dem detailliert die Krankengeschichte und der Verlauf festgehalten wird. Basierend auf dieser Anamnese wird anschließend eine differenzierte Ursachenanalyse durchgeführt, die u.a. Ultraschall-, Blut- oder Röntgenuntersuchungen enthalten. Bei besonders schweren Fällen werden sogar Hautbiopsien durchgeführt.

 

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