Mundhygiene

Zahnpasta

Bereits die Ägypter nutzten einen Vorläufer unserer heutigen Zahnpasta, die damals jedoch aus einem Gemisch von zermahlenem Bimsstein und Weinessig bestand. Später ging der Trend in Richtung Zahnpulver, dessen Hauptbestandteil Kreide war.

Zahnpasta
Kurzinfo
  • Info: Besteht aus Paste oder Geld
  • Unterschiede: Varianten für Kinder und Erwachsene
  • Vorsicht: Obacht bei Triclosan und Fluorid

Nachdem der deutsche Apotheker Adolf Heinrich August Bergmann 1852 die erste Zahnseife erfand, entwickelte Ottmar Heinsius von Mayenburg, der ebenfalls Apotheker war, 1907 den eigentlichen Vorgänger der Zahnpasta wie wir sie heute kennen. Die Zahnpasta mit dem Namen „Chlorodont“ wurde erstmals in Metalltuben angeboten, hatte einen frischen Minzgeschmack, konnte jedoch nicht mit einer Schaumentwicklung aufwarten.

Zusammensetzung von Zahnpasta

Heutige Zahncremes bestehen aus weicher Paste oder auch Gel, und sind mit den unterschiedlichsten Stoffen versehen:

  • Putzkörper
    sind der wichtigste Bestandteil in einer Zahnpasta, da sie für die Entfernung von Plaque oder Bakterien zuständig sind. Sie bestehen aus Silikaten, Schlämmkreide oder Marmor.
  • Schaumbildner
    treten meist in Form von Natriumlaurylsulfat auf und sind verantwortlich für die gleichmäßige Verteilung der Zahncreme. Da sich der Schaum flächig ausbreiten kann, entfernt er auch Essensreste und Zahnbeläge an Stellen, die für eine Zahnbürste schwer zugänglich sind.
  • Netzmittel
    gehört zu den Tensiden und wird der Zahnpasta zugegeben, um die Auflösung und Verteilung der Paste zu fördern. Weiterhin unterstützt es die Zahnbelagsentfernung und verhindert eine Wiederablagerung des bereits gelösten Zahnbelags, da es das Plaque bindet, und mit ihm zusammen ausgespült wird.
  • Feuchthaltemittel
    verhindern, dass die Zahnpasta in der Tube austrocknet und ist neben den Geschmacks- und Aromastoffen verantwortlich für einen frischen Geschmack. Eingesetzte Stoffe sind Glycerin, Sorbit, Xylit und Propylenglykol.
  • Geschmacks- und Aromastoffe
    verleihen der Zahnpasta den frischen Geschmack in Form von zugegebenen Ölen, wie z.B. Pfefferminzöl, Nelkenöl, Anisöl, Fenchelöl und Menthol.
  • Süßstoffe
    dienen ebenfalls der Geschmacksverbesserung der Zahnpasta. Dabei werden vor allem die Stoffe Saccharin und Aspartam verwendet.
  • Farbstoffe
    haben keine Einfluss auf die Reinigungswirkung der Zahnpasta. Sie dienen lediglich der optischen Aufwertung. Die meist verwendeten Farbstoffe sind Titandioxid/Weißpigment, Patentblau V, Chlorophyllin und Chinolingelb
  • Konservierungsstoffe
    stellen die Haltbarkeit der Zahnpasta sicher. Eingesetzt werden Methylparaben und Propylparaben.
  • Fluoride
    lagern sich im Zahnschmelz ab und machen diesen härter und säureresistent. Dadurch ist er weniger anfällig für Säuren und Bakterien.
  • Triclosan
    wirkt antibakteriell und verhindert so Zahnfleischentzündungen. Der Einsatz dieses Zusatzstoffes ist umstritten, da es in Verdacht steht, die Antibiotikaresistenz von Bakterien zu fördern und allergieauslösend zu wirken.
  • Pyrophosphat
    dient der Verhinderung oder Milderung von Zahnsteinbildung

Prozentuale Zusammensetzung der Stoffe bei einer handelsüblichen Zahncreme:

  1. 20% – 40% Wasser
  2. 20% – 40% Putzkörper
  3. 20% – 40% Feuchthaltemittel
  4. 10% spezielle Wirkstoffe
    • 2% Bindemittel
    • 2% Schaummittel/Tenside
    • >2% Süßstoff
    • 2% Geschmacksstoffe
    • 1% Farb- und Konservierungsstoffe
    • % Therapeutische Wirkstoffe

Die Zeitschrift „Öko-Test“ untersuchte Zahnpasten in Hinblick auf Qualität und Wirkung. Das Ergebnis zeigte, dass jede zweite Zahncreme im Test durchfällt. Von 400 Testkandidaten erhielten 395 ein „Mangelhaft“ (Stand: Dezember 2019). Überraschend ist, dass viele der sehr gut getesteten Zahnpasten günstige Discount- oder Hausmarken sind, namhafte Hersteller teilweise jedoch nicht so gut abschnitten. Vor allem die „Colgate Total Original“, die „Colgate Total plus gesunde Frische“, die „Colgate Total plus Interdentalreinigung“, die „Fuchs Dent-A-Xyl“, sowie die „Fuchs Junior“ fielen negativ auf, da sie den Stoff Triclosan enthalten. Triclosan tötet zwar Bakterien ab, macht diese aber auch resistenter gegen Antibiotika.

 

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