Haarpflege

Haarausfall – Formen

Haarausfall gibt es in verschiedenen Ausprägungen:

Formen des Haarausfalls
Kurzinfo
  • Info: Betrifft jeden 3. Mann und jede 10. Frau
  • Wichtig: Haarausfall ist häufig umkehrbar

genetisch bedingter Haarausfall (Androgenetische Alopezie)

Der genetisch bedingte Haarausfall ist die häufigste Form und kommt verstärkt bei Männern vor. Schuld ist das Androgen Dihydrotestosteron (DHT) in der Kopfhaut. Es ist ein Abbauprodukt des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Die Überempfindlichkeit auf diesen Stoff kann vererbt werden, was Einfluss auf das Wachstum der Haare hat und die Haarwurzeln schädigt. Besteht diese erhöhte Empfindlichkeit, kann es zu einer Beeinflussung des Haarfollikels kommen und die Haarwurzel schrumpft. Dadurch wird die Wachstumsphase der Haare verkürzt, das Haar kann nicht mehr die volle Länge erreichen, wird dünner und fällt schneller aus. Die Haare treten im schlimmsten Falle kaum noch hervor und die Haarfollikel verkümmern. Oftmals beginnt dieser Prozess bereits zwischen dem 18. und 20. Lebensjahr, sichtbar durch die entstehenden lichte Stellen an Stirn oder am Scheitel.

Bei Männer bilden sich eher die so genannten „Geheimratsecken“, später dann haarlose Bereiche am Hinterkopf. Bei Frauen hingegen zeigt sich der erblich bedingte Haarausfall eher am Scheitel, der ausdünnt und die Kopfhaut sichtbar macht. Denn auch im weiblichen Körper findet man das Hormon Testosteron, das in den Eierstöcken gebildet wird. Genau wie beim Mann kann DHT die Follikel beeinträchtigen und das Wachstum der Haare stören. Allerdings tritt dieser Sachverhalt weniger häufig auf als bei den männlichen Vertretern und auch die Bildung einer Glatze kommt wesentlich seltener vor. Das Problem bei dieser Art des Haarausfalls ist, dass bereits abgestorbene Haarfollikel nicht wieder reaktiviert werden können. Dadurch ist ein Nachwachsen der Haare nur noch bei lebenden Follikeln gegeben.

diffuser Haarausfall (Diffuse Alopezie)

Prägnates Merkmal dieser Form ist, dass das Haar auf dem ganzen Kopf ausfällt, es wird „lichter“ und die Kopfhaut wird sichtbar. Diese Form kommt sehr häufig vor und betrifft mehr Frauen als Männer. Meist bekommt die Haarwurzel nicht genug Nährstoffe und die Kopfhaut ist übersäuert.

mögliche Ursachen:

  • Stress
  • Mangelerscheinungen (schlechte Ernährung oder Lebensgewohnheiten, Fasten, Diät, Bulimie)
  • Hormonschwankungen (Geburten, Wechseljahre, Antibabypille)
  • Infektionen (Grippe, Typhus, Scharlach, Pilzerkrankungen…)
  • Medikamente (nach Chemotherapie, Beta-Blocker, Schilddrüsen-Medikamente…)
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Vergiftungen
  • falsche oder zu intensive Haarpflege

Der diffuse Haarausfall ist aber meist nicht dauerhaft, sondern die Haare können binnen sechs Monaten wieder nachwachsen.

kreisrunder Haarausfall (Alopecia areatea)

Der kreisrunde Haarausfall ist die zweithäufigste Form des Haarverlustes nach der Androgenetischen Alopezie. Besonders belastend für Betroffene ist, dass er sehr früh, meist bei jungen Männern zwischen 20-30 Jahren auftritt und in Schüben immer wieder auftauchen kann.

Signifikant bei dieser Art des Haarausfalls sind die kreisrunden oder ovalen, jedoch immer begrenzten haarlosen Stellen. Es beginnt meistens am Hinterkopf und die Bereiche werden im Laufe von zwei bis drei Monaten ca. 3-4 cm groß. Verbinden sich zwei kahle Stellen können auch größere haarlose Areale entstehen, und auch das Kinn oder den Rest des Körpers betreffen.

Ursachen:

  • psychische Belastungen (Tod, Trennung, Jobverlust)
  • Autoimmunstörungen
  • Vergiftungen (Amalgam, Quecksilber, Palladium, Pestizide, Drogen)

Auch wenn aufgrund des hohen Haarverlustes Panik aufkommt: bei dieser Form ist Geduld angesagt, denn meistens stellt sich das Wachstum nach Einleiten von Gegenmaßnahmen nach drei bis sechs Monaten wieder ein.

dünnes Haar

Dünnes Haar ist meist eine Folge von Nährstoffmangel. Vor allem Vitamin D ist wichtig, um das Haar gesund und kräftig zu machen. Fehlt es dem Körper, treten Mangelerscheinungen auf, die sich auch beim Haar bemerkbar machen. Vitamin D kann von Körper selbst hergestellt werden, z.B. aus Cholesterin in Verbindung mit Sonnenlicht. Dafür muss dem Körper aber die richtige Menge an Cholesterin zugeführt werden.

Aber auch Protein- oder Mineralstoffmangel kann dazu führen, dass das Haar spürbar an Kraft verliert und ausfällt, denn Haare werden mit ihrer Hilfe hergestellt. Wird dem Körper zu wenig dieser Stoffe zugeführt ist dieser bestrebt, die körperwichtigsten Funktionen aufrecht zu erhalten. Dafür wird sich der Reserven bedient, die unter anderem aus der Kopfhaut stammen können. Dadurch entsteht dort ein Mangel und die Haare werden in ihrem Wachstum gestört – ein Ungleichgewicht entsteht.

Ursachen:

  • Nährstoffmangel
  • hormonelle Schwankungen
  • Stress
  • Vergiftungen (Amalgam, Quecksilber, Palladium, Pestizide, Drogen)

Haarausfall bei Frauen

Auch wenn der Prozentsatz von an Alopezie leidenden Frauen geringer ist, kommt es auch beim weiblichen Geschlecht vor und gerade bei Ihnen wirken sich die Folgen immens auf die Psyche aus. Bei Männern ist das Problem Haarausfall, vor allem mit zunehmendem Alter, allgemein bekannt und akzeptiert, bei Frauen hingegen weniger. Auch anhand der Ursachen findet man kleine Unterschiede.

Ursachen:

  • genetisch bedingter Haarausfall (Androgenetische Alopezie)
  • hormonelle Umstellung der Körpers nach der Geburt (postpartales Effluvium)Während der Schwangerschaft befindet sich eine hohe Menge an Östrogen im Blut, was für kräftiges Haar und schöne Haut sorgt. Nach der Geburt wird die Östrogenproduktion massiv verringert, die Haare wechseln in die Telogenphase (Ruhephase) und fallen aus. Da die Follikel aber weiterhin ihre Funktion ausführen, wachsen die Haare in fast allen Fällen binnen weniger Monate wieder nach.
  • WechseljahreJede Frau kennt und fürchtet sie: die Wechseljahre, in denen der Körper der Frau hormonellen Veränderungen unterliegt, die sich anhand bestimmter Symptome zeigen. Sie treten im Alter zwischen 45 –55 Jahren auf. Dabei wird unter anderem die Funktion der Eierstöcke eingestellt und der Östrogenspiegel senkt sich. Da es zu keiner Monatsblutung mehr kommt und keine Schwangerschaft mehr erfolgen kann, wird ebenfalls die Anti-Baby-Pille abgesetzt, was einen zusätzlichen Faktor bei der Hormonumstellung darstellt. Die verminderte Östrogenproduktion führt dazu, dass sich die Wachstumsphase (Anagenphase) dauerhaft verkürzt und das Haar deshalb weniger lang und kräftig ist. Diese Art des Haarausfall wird auch chronisch telogenes Effluvium (CTE) genannt, da sich die in der Telogenphase befindlichen Haare erhöht haben.

  • Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Infektionen, Vergiftungen
  • Medikamtente
  • Stoffwechselserkrankungen
  • Stress
  • Mangelerscheinungen

Glatzenbildung

Als Glatze wird ein Kopf bezeichnet, auf dem keine Haare mehr vorhanden sind. Alle Formen des Haarausfalls können eine Glatze nach sich ziehen. Vor allem wenn keine Gegenmaßnahmen bei kreisrundem, diffusen oder genetischem Haarausfall ergriffen werden kann nach längerer Zeit eine Glatze die Folge sein. Bereits abgestorbene Haarfollikel können nicht wieder reaktiviert werden, die Glatze ist dann dauerhaft.

 

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