Haarausfall – Behandlung
Gegen Haarausfallformen, wie die genetisch bedingte Alopezie oder den kreisrunden Haarausfall, kann man leider nicht vorbeugend eingreifen. Wichtig ist aber, bei den ersten Anzeichen von Haarausfall sofort den Hautarzt aufzusuchen.
- Info: Mit dem Zähltest kann man Haarausfall prüfen
- Wichtig: Sofort Hautarzt aufsuchen für weitere Tests
Präventiv
Eine gesunde Ernährung – die ja nicht nur für die Haare wichtig ist – hilft, Haarausfall aufgrund von Mangelerscheinungen zu vermeiden. Stoffe wie Zink, Biotin und Folsäure unterstützen das Haar dabei, kräftig und gesund zu bleiben. Vor allem Vegetarier sollten darauf achten, Stoffe wie bspw. Cholesterin oder ungesättigte Fettsäuren auszugleichen.
Auch die richtige Haarpflege ist wichtig, sie sollte nicht exzessiv und mit zu vielen verschiedenen Mitteln eingesetzt werden. Oftmals ist auch ein falsches Shampoo der auslösende Faktor für Alopezie. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, Shampoos ohne Silikonanteile zu verwenden, denn sie beschweren und strapazieren das Haar. Als Tipp empfehlen sich Baby-Shampoos, da sie komplett auf schädliche Inhaltsstoffe verzichten und für jeden Haartyp gut verträglich sind. Da sie aber auf pflegende Zusatzstoffe verzichten, sollte hin und wieder eine Pflegekur angewendet werden. Auch die Frisur spielt bei der Haargesundheit eine wichtige Rolle. Achten Sie darauf, Zöpfe nicht zu straff oder zu fest zu zurren. Wer gern auf Haargummis zurückgreift sollte sich für die Art entscheiden, die auf eine Metallverbindung verzichten. Diese können das Haar brechen lassen.
Färben, oder Wellen der Haare ist nicht unbedingt schädlich, sollte jedoch vom Fachmann und nicht allzu häufig durchgeführt werden. Eine falsche Anwendung kann das Haar übermäßig strapazieren.
Zu viel Stress über einen längeren Zeitraum sollte abgebaut werden. Gönnen Sie sich Ruhepausen oder starten Sie ein Anti-Stress-Programm durch Entspannungsübungen, Yoga oder Muskellockerung. Auch ein Wohlfühltag mit einem leckeren Essen, einem entspannenden Vollbad und einem fesselnden Buch können Seelentröster sein.
Behandlung bei Haarausfall
Haartinkturen mit durchblutungsfördernden oder haarwachstumsanregenden Inhaltsstoffen helfen den Haaren und der Kopfhaut einer Übersäuerung entgegenzuwirken und das Haar zu kräftigen.
Nach einer Untersuchung beim Arzt können spezielle medikamentöse Behandlungen in Frage kommen, die aus Tabletten und Salben bestehen. Nachteilig ist aber anzusehen, dass diese ein Leben lang eingenommen werden müssen, da ohne die Wirkung der Haarausfall wieder auftritt.
Bei Frauen die an genetisch bedingtem Haarausfall leiden, werden so genannte Antiandrogene eingesetzt, die den Anteil männlicher Sexualhormone senken. Es gibt dabei auch spezielle Anti-Baby-Pillen, die über einen antiandrogenen Wirkstoff verfügen. Nach den Wechseljahren ist die verminderte Produktion von Östrogen Hauptverursacher für den weiblichen Haarausfall. Deshalb werden hier östrogenhaltige Medikamente eingesetzt. Bei Männern kommt zur Behandlung der genetisch bedingten Alopezie häufig die Anwendung von Finasterid in Frage. Die Bildung von Dihydrotestosteron (DHT), das für den Haarausfall verantwortliche Abbauprodukt von Testosteron, kann durch diesen Stoff eingeschränkt werden, so dass eine Empfindlichkeit der Haarfollikel gegen DHT minimiert wird.
Ist der Haarausfall nur partiell, kann auch eine Haarverdichtung helfen. Dabei werden mithilfe von Extensions die vorhandenen Haare optisch verdickt oder kahle Stellen am Hinterkopf verdeckt. Es werden spezielle natürliche Haare, die der Naturhaarfarbe des zukünftigen Trägers entspricht, auf mikrofeinen Spezialfäden, den so genannte Mikrolinien, angebracht. Diese Mikrolinien werden dann zu mehreren feinen, grobmaschigen Netzen zusammengebunden und dauerhaft am Eigenhaar befestigt. Nachteilig ist aber anzusehen, dass die feinen Netze alle sechs Monate nachgearbeitet werden müssen.
Bei einer Glatze am oberen oder gesamten Kopf kommt auch ein Toupet oder eine Perücke in Frage. Das Toupet eignet sich für Patienten, die noch über Resthaar verfügen, bspw. bei einer Stirn- oder Halbglatze. Das angefertigte Haarteil wird mit den eigenen Haaren verflochten und hat eine natürliche Optik. Die Kosten für diese Gegenmaßnahmen werden in Einzelfällen sogar teilweise oder gesamt von der Krankenkasse übernommen. Eine Perücke kann angewendet werden bei vorhandenem Resthaar oder Vollglatze. Sind die Haare vollständig ausgefallen, wird die von einem Spezialisten angefertigte Perücke durch einen Spezialklebstoff oder mithilfe eines Klebebandes auf die Kopfhaut gebracht. Bei Vorhandensein von Resthaar kann die Perücke mit den eigenen Haaren verwebt werden.
Sind die Haare ausgefallen und können die Haarwurzeln nicht mehr reaktiviert werden, hilft oftmals nur eine Haartransplantation.