Haarpflege

Haarausfall – Ursachen

Die Ursachen für Haarausfall sind sehr unterschiedlich. Wichtig ist, dass sie schnell erkannt werden, um sofortige Gegenmaßnahmen einzuleiten, denn meist ist Haarausfall reversibel oder zumindest aufhaltbar.

Ursachen für Haarausfall
Kurzinfo
  • Wichtig: Sofort Gegenmaßnahmen einleiten, z. B. Termin bei Hautarzt
  • Info: Meistens ist der Haarausfall reversibel

Mögliche Ursachen sind:

Kleienpilzflechten (Pityriasis Versicolor)

Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion auf der Epidermis der Kopfhaut. Diese Infektion wird sehr häufig durch Hefepilze ausgelöst. Anzeichen für einen solchen Infekt sind helle Flecken bei dunkler Haut und dunkle Flecken bei heller Haut. Die auslösenden Hefepilze, Malassezia-Hefen, kommen in der normalen Hautflora vor und nur bei wenigen Menschen sind sie krankhaft. Durch den Befall der Kopfhaut werden die Haarwurzeln von dem Pilz befallen, was zu Juckreiz und Haarausfall führt. Die Malassezia-Hefen können mithilfe von Antimykotika, anderen verschreibungspflichtigen Medikamenten oder speziellen Shampoos behandelt werden.

vernarbte Alopezie

Sie wird durch eine Krankheit ausgelöst, welche die Haarfollikel befällt und zerstört. Dabei entsteht Narbengewebe, sodass die Haarfollikel nicht reaktivierbar sind und kein neuer Haarwuchs entstehen kann. Begleiterscheinungen sind häufig Jucken, Brennen, Rötungen oder Entzündungen.

Ernährungsstörung / nervlich bedingte Appetitlosigkeit (Anorexia nervosa)

Sie wird auch als „Magersucht“ bezeichnet. Dabei leiden Betroffene unter einem gestörten Essverhalten, was meist die Folge von seelischen Problemen darstellt. An Magersucht leidende Menschen weisen eine defekte Selbstwahrnehmung auf: selbst bei sehr geringem Körpergewicht befinden sie ihren Körper als zu dick. Zusätzlich steigert die Kontrolle über ihr eigenes Gewicht ihr Selbstwertgefühl, so dass sie über die weitere Abnahme ihren Erfolgswert messen. Dadurch verweigern sie ihrem Körper die lebensnotwendige Nahrung, wodurch es zu Mangelerscheinungen kommt. Vor allem fettreiche Lebensmittel werden strikt abgelehnt, wodurch dem Körper kein Cholesterin zugeführt wird, welches aber wichtig für die Produktion von Vitamin D ist. Ohne Vitamin D, das für die Bildung und Struktur der Haare notwendig ist, werden die Haare dünner, werden brüchig und fallen schneller aus. Ein durch Anorexia nervosa hervorgerufener Haarausfall wird in den meisten Fällen mithilfe psychotherapeutischer Maßnahmen behandelt, da die eigentliche Ursache nicht körperlicher Natur ist.

Eisenmangel (Sideropenie)

Eisenmangel kann aus verschiedenen Gründen auftreten. Der naheliegendste Grund ist die verminderte Aufnahme durch Mangelernährung. Viel häufiger sind jedoch Blutverluste über den Magen- Darmtrakt wie z.B. bei einem Zwerchfellbruch oder Magen- und Darmkrebs. Doch auch während der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder im Wachstum verbraucht der Körper mehr Eisen. Steht nicht genug zur Verfügung, können nicht genügend Nährstoffe zu den Haarfollikeln transportiert werden, da die Haare zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen sekundär sind und damit die Stoffe an anderen Stellen dringender benötigt werden. Dadurch entsteht eine Unterernährung an den Haarwurzeln, wodurch das Haar nicht ausreichend versorgt wird und ausfallen kann.

Als Gegenmaßnahme sollten eisenhaltige Lebensmittel zu sich genommen werden, wie z.B. Fleisch, Fisch, frisches Obst und Gemüse mit einem hohen Vitamin C-Gehalt. Zusätzlich können Eisenpräparate den Nähstoffmangel ausgleichen.

Schilddrüsenfunktionsstörung

Durch die Schilddrüsen werden zwei Hormone gebildet: Trijodidthyronin und Thyroxin. Sie übernehmen die Aufgabe, den Stoffwechsel an den Körper anzupassen. Kommt es zu einer Überproduktion (Hyperthyreose) dieser Hormone, wird das Haarwachstum beschleunigt, die Haare werden dünn und brüchig und fallen schneller aus, da sie die Ruhephase früher erreichen. Anzeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion sind neben Haarausfall: Herzrasen, Gewichtsabnahme, Wärmeunverträglichkeit, innere Unruhe. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) werden nicht genügend Hormone produziert um die Haare damit zu versorgen. Dadurch ist die Haarstruktur sehr dünn, sie wirken brüchig, spröde und stumpf. Weitere Signale für eine Unterfunktion der Schilddrüse sind brüchige Nägel, geschwollene Augenlider, Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Gewichtszunahme. Da bei der Hypothyreose zu wenig Hormone produziert werden, wird der Körper auf „Sparflamme“ gehalten, die Körpertemperatur sinkt, so dass zusätzlich Symptome wie Frieren und eine kühle, blasse Haut auftreten.

Zur Bekämpfung des Haarausfalls muss gegen den Verursacher vorgegangen werden: die Schilddrüse. Da eine medikamentöse Behandlung mit Tabletten meist nur über einen kurzen Zeitraum möglich ist, können die Schilddrüsenknoten auch mit dem Skalpell entfernt werden. Wirksam ist auch eine Behandlung mir der Radiojodtherapie. Jod kann nur von der Schilddrüse verwertet werden, und lagert sich dort an. Dieser Umstand wird ausgenutzt, indem man radioaktives Jod in den Körper bringt, welches sich in den Schilddrüsenknoten ansammelt und dort die Knoten zerstört. Es hört sich aber schlimmer an als es ist, da radioaktives Jod sehr schnell zerfällt, wodurch es ungefährlich für den Körper ist. Auf eine Schwangerschaft während oder ein halbes Jahr nach der Behandlung sollte jedoch verzichtet werden.

mechanischer Haarausfall (Alopecia mechanis)

Hier wird der Haarausfall durch Zug, Druck oder Reibung forciert. Werden bspw. Zöpfe zu eng und straff gebunden, können die Haare abbrechen. Auch das Tragen von schweren Lasten auf dem Kopf oder dauerhaftes Aufliegen des Kopfes unterstützt das Brechen der Haare. Deshalb ist ein schonender Umgang unbedingt zu beachten.

 

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