Ernährung

Säure-Basen-Haushalt

Säure und Basen – ein umstrittenes Thema

Dass der Körper je nach Gesundheitszustand ein saures oder basisches Milieu aufweisen kann, ist unumstritten. Umstritten ist jedoch die Behauptung, dass dieses Milieu schon durch die Ernährungsweise beeinflusst werden kann. Die Übersäuerungstheorie ist wissenschaftlich nicht belegt. Viele Ärzte und Wissenschaftler weisen darauf hin, dasss die für den Hausgebrauch erhältlich PH-Teststreifen keinen Aufschluss über das wirkliche PH-Milieu des Organismus geben. Nur bei ernsthaften Erkrankungen ließe sich eine Übersäuerung der Zellen durch medizinische Testverfahren nachweisen.

Säure-Basen-Haushalt
Kurzinfo
  • Info: Zur Beurteilung des Säure-Basen-Haushaltes wird
    der pH-Wert des Bluts als Maß genommen
  • Lebensmittelunterteilung: Saure, neutrale und basische Lebensmittel
  • Basisdaten: PH-Wert: im Blut 7,4,
    in Körperzellen 6,8 bis 7,0 und im Magen von 1 bis 2

An dieser Stelle möchten wir trotzdem die Grundlagen der Säure-Basen-Ernährung kurz vorstellen. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, dem stehen zahlreiche Bücher und auch online verfügbare Aufsätze sowohl von Anhängern als auch von Gegnern dieser Theorie zur Wahl.

Das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen

Schon geringe Abweichungen des normal vorherrschenden pH-Wertes können den Aufbau vieler biologisch wichtiger Stoffe (Hormone, Enzyme) in unserem Organismus so verändern, dass deren Eigenschaften und Funktionen beeinträchtigt werden. Stärkere Schwankungen führen zum Funktionsverlust und damit zum Tod.

Verschiedene Erkrankungen, extrem ungesunde Ernährung und bestimmte Arzneimittel können die Regulationsmechanismen zum Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts überfordern und so zu Verschiebungen des pH-Wertes führen.Da der pH-Wert nicht direkt in den Körperzellen gemessen werden kann, wird zur Beurteilung des Säure-Basen-Haushaltes der pH-Wert des Blutes als Maß genommen. Eine Übersäuerung (Azidose) ist bereits bei einem Abfall des pH-Wertes auf 7,35 oder darunter gegeben.

Bei einem Wert von 7,45 und darüber liegt ein Basenüberschuss (Alkalose) vor. Eine zum Tode führende Entgleisung des Stoffwechsels liegt bei pH-Werten von unter 6,8 und über 7,8 vor.

Der Einfluss der Ernährung auf den Säuren-Basen-Haushalt

Die chemischen Bestandteile unserer Nahrungsmittel haben unterschiedlichen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Wir unterscheiden zwischen sauren, neutralen und basischen Lebensmitteln, wobei diese Einteilung nicht mit der Wirkung auf den Säure-Basen-Haushalt gleichzusetzen ist. Hierfür entscheidend sind vielmehr die Stoffwechselendprodukte der Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel.

Zu einer Säurebelastung unseres Körpers führt der Abbau der basischen Aminosäuren Lysin und Arginin, da diese bei der Verstoffwechselung Säuren bilden. Dasselbe gilt für die schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin, da hier als Abbauprodukt auch Schwefelsäure entsteht. Die sauren Aminosäuren wie Aspartat, Glutamat hingegen bilden beim Abbau Basen. Gleiches gilt beim Abbau organischer Säuren wie Zitronensäure und Milchsäure.

Wie sich die einzelnen Nahrungsmittel auf den Säuren-Basen-Haushalt auswirken, lässt sich anhand des pH-Wertes des Harns ermitteln. Eiweißreiche Lebensmittel tierischer Herkunft wie Fisch, Fleisch, Eier und Käse bewirken meist einen Säureanstieg. Dasselbe gilt für Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten und Produkte aus Auszugsmehlen. Die meisten Fette und Kohlenhydrate haben keinen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt, pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse wirken dagegen basenbildend. Bei der in Deutschland üblichen recht eiweißhaltigen Ernährung finden wir daher in der Regel einen Überschuss an Säuren. Die Puffersysteme fangen diese überschüssigen Säuren ab und über die Nieren werden sie ausgeschieden.

Unterschiedliche alternative Ernährungsformen und Diäten basieren auf der Theorie, dass Störungen des Säuren-Basen-Haushaltes und eine daraus resultierende Verschlackung des Körpers Ursache verschiedener Krankheiten wie Verstopfungen, Rheuma und Gicht sind. Diesem Ansatz folgen unter anderem die Trennkost, die Wearlandkost und auch die Fit-for-Life-Diät. Diese Theorie wurde bisher naturwissenschaftlich noch nicht untermauert. Tatsache ist aber, dass die empfohlenen Nahrungsmittel Vorteile gegenüber der durchschnittlichen Ernährung der Bevölkerung aufweisen.

Der pH-Wert

Verschiedene Regulations- und Kontrollmechanismen sorgen in unserem Organismus dafür, dass die Zusammensetzung des inneren Körpermilieus annähernd gleich bleibt. Nur dann können alle lebensnotwendigen Vorgänge reibungslos ablaufen. Bei der Nahrungsaufnahme und -verwertung treten Schwankungen auf, die immer wieder ausgeglichen werden müssen. Zu diesen Regulationsmechanismen gehört der Säuren-Basen-Haushalt. Er sorgt für ein fast konstantes Verhältnis zwischen den Säuren und Basen in unserem Körper und reagiert in besonderem Maße auf Menge und Art der zugeführten Nahrungsmittel. Der pH-Wert, als Kenngrösse des Säuren-Basen-Haushaltes gibt an, wie basisch oder sauer eine wässrige Lösung ist. Ist das Verhältnis zwischen Säuren und Basen ausgeglichen, ist der pH-Wert 7 und neutral. Bei einem Überschuss an Säuren ist der pH-Wert niedriger, bei einem Überschuss an Basen höher. Der pH-Wert unseres Körpers ist nicht überall gleich. Im Blut ist er leicht basisch und beträgt 7,4, in fast allen Körperzellen liegt er bei 6,8 bis 7,0 und im Magen ist er sehr sauer mit einem Wert von 1 bis 2.

 

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