Wie das Internet neue Schönheitstrends beeinflusst
In den sozialen Medien sind sie überall anzutreffen: Filter, Make-up-Tutorials, Hauls und unzählige andere Hypes. Woher aber stammen sie? Und wie verändern Schönheitstrends unseren ganz eigenen Blick auf die Thematik?
Trends auf TikTok befeuern den Wirbel um Produkte
Es gibt kaum eine Plattform, die in kurzer Zeit solch einen Höhenflug erlebt hat wie TikTok. Das einzige chinesische Netzwerk unter den großen sozialen Medien ist für seine rasanten Trends bekannt. Neue Stile, Kosmetika und Co. verbreiten sich in kürzester Zeit unter den Internetfans.
Gerade jüngere Zielgruppen werden von den Moden angesprochen, die über alle Kontinente ihre Fans finden. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen sich Filter in der App, die Haut und Gesicht in einem anderen Licht erscheinen lassen. Mittlerweile werden auch Kosmetikhersteller davon inspiriert.
Virtuelle Tools helfen bei der Kaufentscheidung
Schminke ist heutzutage so vielfältig wie nie zuvor. Für nahezu jeden Hautton existiert eine andere Palette. Da ist es nur folgerichtig, dass Elemente aus den sozialen Medien stärker in Produktion und Verkauf einfließen. Wer Make-up von Manhattan kauft, erfährt dies am eigenen Leib.
Eine Besonderheit der veganen und tierversuchsfreien Marke ist die Möglichkeit zum Virtual Try-On. Dafür benötigt die Käuferin eine Kamera. Das virtuelle Studio trägt Eyeliner, Lidschatten, Lippenstift oder Nagellack auf. So können die Kunden den Look ganz ohne Gang in den Laden testen. Für Kunden werden solche Werkzeuge wichtiger. In unserer Zeit möchte die Kundschaft sich ungern an Marken binden, sondern zunächst unverbindlich testen und ausprobieren. Vermutlich hängt dies mit der Schnelllebigkeit der sozialen Medien zusammen.
Höhere Akzeptanz von Schönheitseingriffen
Schönheit-OPs haben einen eher zweifelhaften Ruf. Zahlreiche Frauen und Männer lehnen sie strikt ab. Mittlerweile nimmt die Offenheit gegenüber Maßnahmen allerdings zu. Daran haben auch Influencer ihren Anteil, die offen über persönliche Erfahrungen mit der Chirurgie sprechen.
Prominentes Beispiel ist Bianca Heinecke, besser bekannt unter ihrem einstigen Markennamen BibisBeautyPalace. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist groß. Frauen lassen sich Botox spritzen, ihre Nasenform korrigieren oder Implantate setzen. Männer stehen seltener zu ihrem schütteren Haar. In den sozialen Medien ist ein regelrechter Wirbel um Haartransplantationen entstanden. Durch bezahlbare Preise im In- und Ausland steigt die Bereitschaft zu korrigierenden Eingriffen unter den Herren.
Kritische Stimmen zur Entwicklung
In der Öffentlichkeit werden kritische Einwürfe laut, wenn es um neue Beauty-Trends geht. Filter und Schminktipps würden Heranwachsende unter Druck setzen und psychische Erkrankungen verstärken. Hier ist eine differenzierte Sichtweise hilfreich. Für Jugendliche und Erwachsenen ist das Internet schlicht ein nützliches Instrument. Hier können sie sich mit anderen über Schönheit und Kosmetik austauschen.
Influencer, Modeanbieter und Kosmetikfirmen heben zudem positive Körperbilder hervor und engagieren Models mit ihren eigenen Abweichungen vom gängigen Schönheitsideal. Es wäre daher unseriös, ein ausschließlich negatives Bild zu zeichnen. Sofern junge Menschen sich einem starken Druck in sozialen Medien ausgesetzt sehen, ist das klar abzulehnen. Kosmetik und Beauty sollten wir aber als Stärkung des Selbstbewusstseins sehen. Als Ausdruck unserer Persönlichkeit helfen sie dabei, eigene Wünsche auf kreative Weise umzusetzen und machen viele Menschen glücklich. Das sollte zählen.
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