Ein kleiner Rat zum Thema Schönheit
Ein kleiner Rat zum Thema Schönheit und warum wir uns nicht von anderen Leuten in unser Aussehen reinreden lassen sollten.
Mit der Schönheit ist das so eine Sache. Auf der einen Seite sagt man uns, dass es überhaupt nicht auf das Aussehen ankäme, sondern auf den Charakter. Und das Ende vom Lied? Dann wird doch der/die Attraktivere bevorzugt. Gut – wir müssen hier festhalten, dass es durchaus den umgekehrten Fall gibt. Da kann er oder sie so gut aussehen, wie er oder sie will, aber wenn der Charakter nichts taugt, lässt sich dies nicht mit noch so vielen Kilogramm Schminke übertünchen.
Warum widmen wir uns diesem Thema?
Dennoch: Irgendwie sind wir alle auf der Suche nach Schönheit. Und wir sind bereit, exorbitante Summen dafür auszugeben. Ansonsten würden Schönheitskliniken ja nicht so viel Geld verdienen. Dabei ist es freilich ein Thema, ob diese Behandlung überhaupt ohne irgendeinen medizinischen Grund angezeigt wäre.
Wenn es um die Gesundheit geht, etwa eine Lipödem Behandlung, ist dies eine vollkommen andere Situation. Hierbei ist das Thema keineswegs, dass sich das Fettgewebe vermehrt. Vielmehr steht hier einerseits der Fakt im Fokus, dass jene Fettgewebevermehrung irgendwann mit Schmerzen einhergeht und andererseits, dass ein Lipödem nach ICD-10 als Krankheit eingestuft wird.
Auch die „Wiederherstellung von Schönheit“, etwa nach einem Autounfall oder sonstigen ernsthaften medizinischen Hintergründen, ist nicht kritisch zu werten.
Von unnötigen Schönheitsoperationen
Wohl aber, wenn es darum geht, dass Menschen sich beispielsweise den Bauch verflachen oder die Brüste vergrößern lassen, weil sie sich von der Gesellschaft in diese Richtung gedrängt fühlen. Wenn jemand anders, als man selbst, sagt, dass man durchaus mal was machen lassen könnte, ist die beste Reaktion die Yoga-Übung „hochgereckter Mittelfinger nach Sonnenaufgang“. Wir merken uns: Niemand hat einer anderen Person zu sagen, dass sie zu dick, zu dünn oder sonst irgendwie ästhetisch nicht in Ordnung wäre.
Wichtige Ausnahme: Der Arzt. Wenn dieser festhält, dass man doch eine Diät einlegen müsse, wäre es doch angezeigt, auf diese Person zu hören. Aber auch von dieser Ausnahme gibt es eine Ausnahme. Jene trifft auf die Personengruppe zu, die den Rat „Etwas machen zu lassen“ deswegen geben, weil sie finanziell davon profitieren würden.
Irrsinnige Internet-Challenges
Wobei man einen solchen Arzt nicht zwangsläufig benötigt. Es gibt ja genügend Meldungen darüber, dass Menschen versucht haben, ihre – wohlgemerkt selbst wahrgenommene – mangelhafte Schönheit durch eigene Arbeit zu verbessern.
Natürlich hungerten sich Menschen (beinahe) zu Tode, um diese unsägliche „Collarbone“-Challenge zu bestehen. Hierbei ging es darum, Münzen auf dem Schlüsselbein zu platzieren. In die gleiche Kerbe schlug die Belly Button-Challenge, bei der man mit dem Arm, den man hinter dem Rücken hält, an den Bauchnabel kommen sollte. Ein ebensolcher Schwachsinn: Hautbleichung, um die Hautfarbe zu ändern.
Der Joker ist kein Vorbild
Da wünschte man doch, man würde sich das einfach nur ausdenken – aber nein, das waren alles Trends, die mit der Thematik „Schönheit“ und „Soziale Interaktion“ zu tun hatten. Allein beim letzten Trend schießt dem Comic-Afficionado in mir nur durch den Kopf: „Wollen die alle als Joker rumlaufen?“
Aber gut, allein schon der Fakt, dass man es irgendwie geschafft hat, einen der größten Psychopathen im DC-Universum zu romantisieren, sollte einem zu denken geben.
Gleiches gilt für die Tatsache, dass es Menschen gibt, welche die Beziehung zwischen Harley Quinn und diesem Charakter als „gut“ ansehen. Der Joker ist nicht süß. Der Joker ist kein Bad-Boy und die Beziehung zwischen ihm und Harley ist nicht romantisch, sondern hochgradig toxisch. Also kommen wir besser nicht auf die Idee, dies in irgendeiner Art und Weise nachzuahmen.
Ist es nicht nötig? Dann mach es nicht!
Wie wir auch nicht auf die Idee kommen sollten, die tatsächlich-innewohnende Schönheit durch unnötige Operationen herauslocken zu wollen. Dies funktioniert so nicht. Erstens: Wem wollen wir was beweisen? Den Idioten auf der Straße, die sich vorher nicht für einen interessiert haben? Zweitens: Jeder Eingriff birgt doch auch ein Gesundheitsrisiko in sich. Gerade in Deutschland sind doch Krankenhauskeime, etwa die MRSA, ziemlich präsent. Da sollte man unnötige Eingriffe – und als solches werte ich Schönheitsoperationen ohne medizinischen Nutzen – doch eigentlich vermeiden.
Fazit
Freilich, das Thema Schönheit wird weiterhin ein Großes sein. Unsägliche Tik-Tok-Challenges begleiten uns weiter. „Freunde“, die spätestens dann, wenn sie einen auf das Aussehen, das ihrer unmaßgeblichen Meinung nach korrigiert werden müsse, ihren Status verlieren sollten, werden ebenfalls nie aufhören, Thema zu sein. Allerdings gilt eine Sache: Egal, ob andere sagen, dass man zu wenig – oder zu viel – auf den Hüften hat: Es gibt nur eine Person, auf die man hören sollte. Und das ist: man selbst.
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