Den richtigen Arzt finden

Lipödem – was hilft tatsächlich?

Das Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Fettverteilungsstörung, welche zum größten Teil Frauen betrifft und oftmals genetische Ursachen hat. Schätzungsweise 8 bis 10 Prozent der weiblichen Bevölkerung in Deutschland leiden an einem Lipödem. Aber trotz der relativ hohen Zahl von Betroffenen, ist recht wenig über diese Erkrankung bekannt. Aktuell gehen Fachleute davon aus, dass eine der Hauptursachen für das Lipödem, eine hormonelle Veränderung ist. Wir wollen heute der Frage nachgehen, was bei einem Lipödem tatsächlich hilft.

Nicht selten vergehen Jahre, bis ein Arzt die richtige Diagnose stellt. Denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine apparative Diagnostik, mit der sich ein Lipödem nachweisen lässt. Insbesondere die Sonografie kann lediglich kleinere Hinweise liefern, erbringt aber nie den Beweis für das Vorliegen eines Lipödems. Sehr wichtig ist es daher, sich an einen Arzt zu wenden, welcher Erfahrung mit dem Thema Lipödem hat. Inzwischen gibt es Praxen, die Spezialsprechstunden anbieten.

Was tun bei einem Lipödem?

Nicht nur die Gewichtszunahme, auch Schmerzen und der Einfluss auf die Psyche dürfen bei dieser Erkrankung nicht außer Acht gelassen werden. 80 % der Frauen mit dem Lipödem-Syndrom leiden unter gravierenden psychischen Belastungen.

Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehört das Tragen von Kompressionsstrümpfen, was gerade bei Wärme den Leidensdruck der Betroffenen erheblich verstärken kann. Außerdem werden regelmäßige Lymphdrainagen empfohlen um die Verklebungen im Gewebe zu lösen und die Schmerzen zu lindern.

Leider helfen auch Diäten bei dieser Erkrankung nicht um das Lipödem zu reduzieren. Regelmäßige Bewegung kann zumindest verhindern, zusätzliche schmerzhafte Lymphödeme zu entwickeln und Symptome etwas erträglicher zu machen. Letztendlich können aber all diese Maßnahmen nur dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern.

Das wirksamste und nachhaltigste Mittel: die Liposuktion

Die tatsächlich einzig nachhaltige Behandlung des Lipödems ist die Liposuktion (Fettabsaugung). Hierfür bedarf es kompetenter Mediziner, mit langjähriger Erfahrung auf diesem Gebiet. Ein Beispiel dafür wäre die LipoClinic mit jährlich über 2500 erfolgreich durchgeführten Operationen weltweit.

Für eine Liposuktion des Lipödems gilt es besondere Anforderungen zu beachten, denn die üblicherweise eingesetzten Methoden der Fettabsaugung sind für die Behandlung des Lipödems nicht geeignet. Dieses hat hauptsächlich zwei Gründe:

Zum einen wird bei der kosmetischen Liposuktion nicht bloß Fettgewebe entfernt, sondern gleichzeitig die Körperform modelliert. Bei der Liposuktion zur Behandlung des Lipödems muss das krankhafte Fettgewebe möglichst vollständig entfernt werden um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Der wichtigste Grund aber betrifft den lymphologischen Aspekt. Bei der Fettabsaugung als „Schönheitsoperation“ führt der Arzt die Absaugkanüle kreuz und quer durch die abzusaugende Zone, um ein möglichst gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Diese Technik eignet sich jedoch nicht für die Absaugung des Lipödems an den Beinen und Armen. Hier muss die Kanüle unbedingt parallel zu den Lymphgefäßen geführt werden. Anderenfalls wäre die Gefahr zu groß, Lymphbahnen zu verletzen. Ohne eine solide Kenntnis der Anatomie des Lymphgefäßsystems ist eine erfolgreiche Behandlung des Lipödems eher unwahrscheinlich.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Bei der Kostenübernahme durch die Krankenkassen zeichnet sich eine positive Entwicklung ab, denn seit Januar 2020 übernehmen die Kassen in speziellen Fällen die Kosten für die Liposuktion bei Lipödemen. Diese Regelung gilt allerdings vorerst nur bis zum 31.12.2024.

Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Operation von der Krankenkasse bezahlt wird, muss mit der jeweiligen Krankenkasse individuell geklärt werden. Grundsätzlich gilt vorerst, dass die Kosten in der Regel von den Kassen übernommen werden, wenn ein Lipödem im Stadium III diagnostiziert und zudem die Indikation für die Liposuktion besteht, das heißt, ob diese medizinisch angemessen ist.

Diese Bedingungen der Kostenübernahme erscheinen auf den ersten Blick sehr streng. Trotzdem sind sie schon ein großer Fortschritt für alle betroffenen Frauen. Denn vorher galt diese Behandlung als kosmetischer Eingriff und es gab deshalb keinerlei Kostenübernahmen durch die Kassen.

 

 

Fotoquelle: Pixabay.com

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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