Altenpflege

Arbeiten in der Palliativmedizin – nicht nur Beruf, sondern Berufung

Menschlich wie auch beruflich stellt die Arbeit in der Palliativmedizin eine besondere Herausforderung dar. Während sich die klassische Medizin in erster Linie der Heilung der Patienten widmet, kümmert sich das medizinische Personal der Palliativbetreuung um die Sicherung der Lebensqualität auf dem letzten Weg sterbender Menschen. Diese Tätigkeit erfordert weit mehr, als die traditionelle Behandlung von Patienten normalerweise beinhaltet. Arbeiten in der Palliativmedizin – nicht nur Beruf, sondern Berufung:

Palliativmedizin – Das würdevolle Begleiten auf dem letzten Weg

Begründet wurde die Palliativmedizin von einer Engländerin. Die 1908 geborene Cicerly Saunders stellte die ganzheitliche Begleitung von Patienten in den Vordergrund, denen die traditionelle Medizin keine Heilung mehr bringen konnte. Ihr Ziel war es, die körperlichen Beschwerden so weit wie möglich zu lindern und den Betroffenen unnötiges Leid durch überflüssige Behandlungen zu ersparen. Gleichzeitig legte sie den Fokus darauf, den Sterbenden auf ihrem letzten Weg nicht nur medizinisch zur Seite zu stehen. Die spirituelle und psychosoziale Begleitung der schwerkranken Patienten und ihrer Angehörigen war wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. An diesem Konzept hat sich bis heute nur wenig geändert. Nicht jeder Mediziner ist emotional und psychisch in der Lage, diese anspruchsvolle Arbeit in der Palliativmedizin zu erbringen. Dementsprechend viele Ärztestellen stehen auf Palliativstationen oder im Hospizdienst offen. Arbeiten in der Palliativmedizin – nicht nur Beruf, sondern Berufung:

Palliativmedizin – Teamarbeit auf höchstem Niveau

Sterbenskranke Menschen leiden nicht nur an den körperlichen Beschwerden ihrer Erkrankung. Die psychische Belastung, mit dem eigenen Tod konfrontiert zu werden, wiegt schwer. Dementsprechend umfangreich und vielseitig ist die Arbeit in der Palliativmedizin. Neben der medizinischen Versorgung durch Ärzte und Krankenschwestern, leisten vor allem die Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Physiotherapeuten essentielle Arbeit. Das Team der betreuenden Personen umfasst nicht zuletzt auch Psychologen und Seelsorger. Die interdisziplinäre Kooperation aller Beteiligten ist unabdingbar, um den sterbenskranken Patienten ganzheitlich palliativ zu betreuen. Auch wenn die Zahl der Hospize bzw. der den Krankenhäusern angeschlossenen Palliativstationen in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen ist, leisten noch immer auch viele Hausärzte palliative Betreuung bei ihren Patienten. Denn längst übersteigt der Bedarf das Angebot.

Palliativ arbeitende Hausärzte möchten ihre schwerkranken Patienten auch nach dem Beginn ihres Ruhestandes gut versorgt wissen und bemühen sich daher mit einer speziellen Praxisvermittlung um entsprechend qualifizierte Nachfolger. Die Deutsche Krebshilfe e.V. unterstützt die Ausbildung und Qualifizierung von Fachpersonal in der Palliativmedizin. Dieses kommt im Übrigen nicht nur stationär zum Einsatz, sondern arbeitet auch ambulant bzw. teilstationär, in dem sie die Patienten auf in ihrer letzten Lebensphase so lang wie möglich zu Hause betreuen.

Fazit: Die Palliativmedizin legt den Fokus auf die Lebensqualität unheilbarer Patienten. Sie setzt nicht alles medizinisch machbare um, sondern behandelt die Beschwerden der Betroffenen bestmöglich bei gleichzeitiger spiritueller und psychosozialer Betreuung. Das Konzept beinhaltet außerdem die Begleitung der Angehörigen bis über den Tod ihres Familienmitgliedes hinaus. Nicht jeder eignet sich für diese medizinisch wie auch ethisch anspruchsvolle Tätigkeit, daher ist der Bedarf an diesem speziell geschulten Personal hoch.

 

Fotoquelle: Pixabay

 

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