Studie: Vegetarier leben häufig nicht gesünder
Tausende Studien erforschen den Zusammenhang zwischen unserer individuellen Ernährung und unserem Gesundheitszustand. Die Erkenntnisse, die hieraus gewonnen werden, sind nicht immer ganz eindeutig – und mitunter sogar widersprüchlich. Nach wie vor ist die Frage, welche Ernährungsweise welche Krankheiten begünstigt oder vermeiden hilft, wissenschaftlich heiß diskutiert. Jetzt sorgt eine neue Studie für Aufsehen: Nathalie T. Burkert und ihr Team von der Medizinischen Universität in Graz werteten Daten von rund 15.000 Teilnehmern einer bereits vorher durchgeführten Studie nochmals neu aus. Dabei kamen sie zu teils verblüffenden Ergebnissen. Studie: Vegetarier leben häufig nicht gesünder.
Eine der meistzitierten Erkenntnisse: Vegetarier leben offenbar nicht gesünder als Fleischesser. Diese Behauptung wurde jahrzehntelang immer wiederholt und selbst von Qualitätsmedien sehr gern aufgegriffen. Insbesondere der Verzicht auf tierische Fette sollte dabei gesundheitsfördernd sein. Die Auswertung der rund 15.000 Probandendaten, die sich nach eigener Einschätzung als Fleischesser mit geringem, durchschnittlichem oder hohem Fleischkonsum, als Vegetarier, Veganer oder Vegetarier mit Fischverzehr definieren sollten, ergab sogar eine Häufung bestimmter Krankheiten unter Vegetariern und Veganern. So litten diese signifikant häufiger unter anderem an Asthma und wiesen zudem eine höhere Krebserkrankungsrate auf. Auch gehen Nicht-Fleischesser der Studie zufolge deutlich häufiger zum Arzt. Vegetarier-Verbände kritisierten die Berichterstattung als einseitig und wiesen auf mögliche Mängel in der Studiendurchführung hin.
Fest steht: Sicherlich sollte auch diese Ernährungsstudie im Detail betrachtet und nicht auf wenige Schlagworte reduziert werden. Dass eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise per Definition bereits gesünder ist als eine Mischkost mit Fleisch, diese Behauptung dürfte jedoch ebenso wenig wissenschaftlich haltbar sein.