Straffe Haut nach starkem Gewichtsverlust
Weniger essen, mehr bewegen und da ist sie schon, die Wunschfigur – oder? Nicht ganz, wie viele Abnehmwillige früher oder später feststellen. Denn sobald das Fett verschwunden ist, kann es passieren, dass die Haut an manchen Stellen lose herunterhängt. Mit den folgenden 6 Tipps lässt sich dieser Zustand begrenzen, sodass auch nach dem Gewichtsverlust die Haut straff bleibt. Straffe Haut nach starkem Gewichtsverlust:
1. Verstehen, warum die Haut straff oder schlaff ist
Nur wer das Problem versteht, kann eine langfristige Lösung dafür finden. In diesem Sinne gilt es zunächst einmal, das Prinzip hinter straffer versus schlaffer Haut zu verstehen:
- In jungen Jahren ist die Elastizität am höchsten. Sie lässt mit dem Alter konstant nach.
- Maßgeblich beeinflusst wird die Hautelastizität durch zwei Proteine: Elastin und Kollagen.
- Dank dieser Proteine kann sich die Haut dehnen bzw. zusammenziehen – allerdings nur in begrenztem Ausmaß.
- Ab einem Gewichtsverlust von 20-25 Kilo ist es wahrscheinlich, dass die Haut lose herabhängt.
- Wie schnell man Gewicht verliert und um wie viele Kilos es sich handelt, ist ausschlaggebend für die Hautstraffheit.
Anders gesagt bedeutet das: Junge Leute, die viel Gewicht verlieren, haben höhere Chancen, dass die Haut dabei relativ straff bleibt. Mit zunehmendem Alter gestaltet sich das Thema straffe Haut schon schwieriger, da die Haut nicht mehr so elastisch ist. Hinzu kommen außerdem Faktoren wie Ernährung, Bewegung, der allgemeine Lebensstil und genetische Veranlagung.
2. Fett von schlaffer Haut unterscheiden
Die vergleichsweise gute Nachricht zuerst: Wenn der Körper nach einem starken Gewichtsverlust nicht straff ist, handelt es sich nicht zwingend um erschlaffte Haut. Es kann ebenso gut sein, dass sich unter der Haut noch weitere Fettpolster befinden.
Ein einfacher Test schafft Klarheit: Sobald sich die Haut weiter als ein paar Millimeter zusammenkneifen lässt, handelt es sich um Fett. Bleibt wiederum beim Kneifen nur eine eher kleine Hautpartie zwischen den Fingern (wie z. B. auf dem Handrücken), ist die Haut schlaff.
Nun die eher unbeliebte Nachricht: Sehr stark erschlaffte Haut lässt sich nicht einfach wegcremen, –massieren oder -trainieren. In extremen Fällen hilft oft nur der operative Eingriff wie eine Bauchstraffung nach der Gewichtsabnahme.
Natürlich ist die chirurgische Behandlung weder eine Kleinigkeit noch ein Allzweckmittel. Auf der anderen Seite kann ein Eingriff jedoch sogar die Lebensqualität maßgeblich erhöhen: Wie eine Studie der University of Leeds zeigt, kann die Hauterschlaffung nach dem Abnehmen eine echte psychische Belastung sein.
3. Nicht auf Crashdiäten setzen
Es ist ein längst kein Geheimnis mehr, und das aus gutem Grund: Crashdiäten sind nicht sinnvoll. Einerseits wird dabei der Körper einer ungesunden Extremsituation ausgesetzt und andererseits ist das rapide Abnehmen fast schon ein Garant für schlaffe Haut.
Bei einer Crashdiät wird nicht nur Fett abgebaut, sondern zugleich auch Muskelmasse. Dass die Haut sich nicht entsprechend schnell „zusammenziehen“ kann, ist die logische Folge. Die Rückbildung ist eher dann realistisch, wenn der Gewichtsverlust langsam stattfindet. 0,5 bis maximal 1 Kilo pro Woche sind ein guter Ansatz.
4. Trainingsplan für Muskelaufbau entwickeln
Kontinuierliches, gezieltes Muskeltraining ist die beste Voraussetzung für straffe Haut. Denn durch das Training werden aus schlaffen, schmalen Muskeln voluminöse „Polster“ unter der Haut. Nicht zu vergessen ist außerdem: mehr Muskelmasse bedeutet eine aktivere Fettverbrennung.
Krafttraining geht übrigens ganz leicht zuhause: Einfache, effiziente Übungen wie Kniebeugen, Burpees, Ausfallschritte oder Bergsteiger funktionieren ohne Equipment. Wer beim Training aber zusätzlich mit einer Faszienrolle arbeitet, tut sich doppelt etwas Gutes: Bei den Faszienübungen wird verklebtes Bindegewebe gelockert und die Durchblutung angekurbelt. Das ist zugegeben nicht gerade angenehm – aber dafür lässt sich der anregende Effekt nicht leugnen.
5. Ernährung und Alltagsgewohnheiten ändern
Die Elastizität der Haut wird durch die gesamte Lebensweise beeinflusst. Besonders wichtig sind dabei die Ernährung sowie sonstige Alltagsgewohnheiten.
Ernährung und straffe Haut
Bis zu einem gewissen Grad lässt sich die Spannkraft der Haut von innen heraus erhöhen. Die folgenden Ernährungsgewohnheiten helfen:
- 2 Liter Wasser pro Tag
- viel Eiweiß (Hülsenfrüchte, Hühner-/Putenfleisch, Eier, Milchprodukte, …)
- Omega-3-Fettsäuren (Samen, Lachs, Olivenöl, Avocado, …)
- viel Vitamin C und E
- viel Obst und Gemüse in einer möglichst bunten Farbenkombination
- weniger Zucker
Nicht zu vergessen sind darüber hinaus Lebensmittel mit Antioxidantien: Sie unterstützen die Haut gegen freie Radikale, welche uns tagtäglich umgeben und die Hautalterung beschleunigen, indem sie als Stressoren wirken.
Alltagsgewohnheiten gegen schlaffe Haut
In der Haut als größtem Organ des menschlichen Körpers zeigt sich schnell, welchen Lebensstil wir führen. Das gilt nicht zuletzt in Bezug auf Nikotinkonsum. Auch wenn Raucher/innen es nicht gerne hören werden – wer raucht, muss (unter anderem) mit frühzeitigem Erschlaffen der Haut rechnen. Ebenso ist Vorsicht geboten, was allzu langes und häufiges Sonnenbaden betrifft. Anders ausgedrückt: Die regelmäßige Rauchpause in der prallen Mittagssonne ist nicht die beste Idee, wenn die Haut straff bleiben soll…
6. Realistisch bleiben
Egal, welche Maßnahmen zur Hautstraffung gewählt werden, die realistische Einstellung darf dabei nicht fehlen. Abhängig von Alter, Ausmaß des Gewichtsverlusts und Lebensstil gibt es einfach gewisse Grenzen, was die Haut leisten kann.
Realismus ist ebenso gefragt, wenn es um Pflegeprodukte geht. Straffe Haut lässt sich nicht allein durch Feuchtigkeits- oder Koffeincremes erreichen, denn diese wirken nur auf der obersten Hautschicht. Geweberisse etwa, wie sie durch starkes Übergewicht entstehen können, lassen sich nicht einfach „zusammencremen“.
Unterm Strich führt der effektivste Weg zur straffen Haut nach dem Abnehmen über drei Stationen: Geduld, Ausdauer und Akzeptanz. Die Alltagsgewohnheiten wie Bewegung und Ernährung anzupassen, bewirkt oft schon große Veränderungen – und doch kommt früher oder später der Punkt, an dem man sich eingestehen sollte: So ist mein Körper nun mal, und das ist auch in Ordnung.