Haarausfall: Ursachen, Erkrankungen, Diagnose und Behandlungsmethoden

Normalerweise verliert ein Mensch täglich etwa 100 Haare. Ein Anstieg dieser Zahl kann auf pathologische Prozesse im Körper hinweisen. Häufig bemerkt man viele Haare auf der Bürste, Bettwäsche, Handtüchern, im Badewannenabfluss und auf alltäglichen Gegenständen.

Einblicke in den Haarzyklus: Verständnis für Haarausfall und seine Ursachen

Etwa 0,1% der Weltbevölkerung erleben mindestens einmal einen erhöhten Haarausfall. Die Dichte des Haarwuchses variiert je nach Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und anderen Faktoren. Blondinen haben etwa 140.000 Haare, Brünette 109.000, Schwarzhaarige 102.000 und Rothaarige 88.000.

Unsere Haare wachsen nicht gleichzeitig, sondern durchlaufen drei Hauptwachstumsphasen: Anagenphase  (aktives Wachstum, 2 bis 5 Jahre), Katagenphase (Übergangsphase, 4 bis 6 Wochen) und Telogenphase (Wachstumsstopp, Haarausfall nach 2 bis 3 Monaten).

Die verschiedenen Arten von Haarausfall

Androgenetische Alopezie ist die häufigste Form des Haarausfalls, von der bis zu 80% der Männer und 50% der Frauen betroffen sind.

 

  • Diffuse Alopezie tritt häufiger bei Frauen auf
  • Durch psychische Belastung oder Krankheiten verursachte Alopezie
  • Alopecia areata oder kreisrunder Haarausfall (wird als eine Autoimmunkrankheit betrachtet)
  • vernarbende Alopezie
  • Altersbedingte Alopezie
  • Saisonale Alopezie.

Mögliche Ursachen für Haarausfall

Störungen im Haarwachstumszyklus (partieller Haarausfall, vollständige Kahlheit, Hirsutismus, Hypertrichose) entstehen typischerweise durch vorzeitigen Abbruch der Wachstumsphase (Anagenphase) oder dem frühen Eintritt in die Übergangsphase (Katagenphase). 

Während der Pubertät verändert sich der Hormonhaushalt, was zu einer erhöhten Talgproduktion und Haarausfall führen kann. Nach der Pubertät normalisieren sich diese Prozesse bei den meisten Menschen.

Männern sind genetisch für Alopezie prädisponiert. So reagieren die Kapillaren der Haarfollikel besonders empfindlich auf männliche Geschlechtshormone. Während der Pubertät, wenn die Androgenkonzentration im Körper steigt, kommt es zu einer anhaltenden Kontraktion der Blutgefäße in der Kopfhaut, was zu Haarausfall führt. Im Gegensatz dazu haben diese Männer an anderen Körperstellen, einschließlich des Gesichts, einen üppigen Haarwuchs, der ebenfalls auf die Wirkung der Androgene zurückzuführen ist.

Frauen wiederum klagen während der Schwangerschaft über einen vermehrten Haarausfall, besonders im 2. und 3. Trimester. Dies ist darauf zurückzuführen, dass zu dieser Zeit fast alle Nährstoffe im Körper der Frau für das Wachstum des Fötus verbraucht werden. Der postpartale Haarausfall wird durch eine Zunahme der Haare in der Telogenphase verursacht.

In der Regel tritt die Wiederherstellung des Haarwachstumszyklus einer Frau 4-6 Monate nach der Geburt ihres Kindes ein.

Die Einnahme bestimmter Medikamente (nichtsteroidale Antirheumatika, Antikoagulanzien, Thyreostatika, Antidepressiva, Zytostatika, Betablocker, Alpha-Interferon-Medikamente, Antiepileptika, Medikamente gegen Parkinson, Anthelminthika, Antivirale, Antibakterielle Medikamente, Neuroleptika, orale Kontrazeptiva usw.) kann ebenfalls zu vermehrtem Haarausfall führen.

80% der Krebspatienten, die Zytostatika einnehmen, haben innerhalb von 10 Tagen nach Behandlungsbeginn Haarausfall.

Auch Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen, systemische Erkrankungen und endokrine Pathologien führen zu übermäßigem Haarausfall.

Im Laufe des Alterungsprozesses kann das Haarwachstum auf dem Kopf zwar stabil bleiben, aber die Anagenphase tendiert dazu, sich zu verkürzen. Dies führt zu dünnem und brüchigem Haar. Bei Frauen über 50 tritt Haarausfall häufiger auf, der meist diffuser Natur ist.

Welche Ärzte sollte man bei starkem Haarausfall aufsuchen?

Wenn Sie unter starkem Haarausfall leiden, sollten Sie einen Dermatologen oder Trichologen aufsuchen. Darüber hinaus können Sie eine Beratung bei einem Endokrinologen, Allgemeinarzt, Gastroenterologen, Neurologen, Gynäkologen, Phthisiologen oder Rheumatologen in Erwägung ziehen.

 

 

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