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Lokalanästhesie: Schönheits-OP ohne Vollnarkose

Fast alle Schönheitsoperationen lassen sich heute auch in lokaler Anästhesie durchführen. Vorteile für die Patienten: weniger Voruntersuchungen, die Kosten können um rund 250-600€ gesenkt werden und die Behandlung kann nahezu ambulant erfolgen. Über die Details zu diesem Thema hat die ModernBeauty-Redaktion mit Dr. Hans-D. Axmann, der auch Sekretär der DGAEPC ist, gesprochen.

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    Fast alle Schönheitsoperationen lassen sich heute auch in lokaler Anästhesie durchführen. Vom Facelift über die Fettabsaugung bis zur Brustvergrößerung kann auf die Vollnarkose verzichtet werden. Vorteile für die Patienten: Es müssen weniger Voruntersuchungen gemacht werden, die Kosten können um rund 250-600 EUR gesenkt werden und die Behandlung kann nahezu ambulant erfolgen. Über die Details zu diesem Thema hat die ModernBeauty-Redaktion mit Dr. Hans-D. Axmann, der auch Sekretär der DGAEPC (Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie) ist, gesprochen.

    ModernBeauty (MB): Welche Schönheitsoperationen können in lokaler Anästhesie erfolgen?

    Dr. Axmann: Nahezu alle. Sofern wir nicht in die tieferen Körperschichten wie die Muskulatur eingreifen müssen, reicht eine lokale Anästhesie aus. So kann z.B. eine Brustvergrößerung, bei der das Implantat auf dem Muskel platziert wird, gut in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Soll das Implantat unter dem Muskel sitzen, ist eine Vollnarkose sinnvoller. Auch ein Facelift oder eine Fettabsaugung sind in lokaler Betäubung möglich.

    MB: Gibt es Operationen bei denen die lokale Anästhesie sogar von Vorteil ist?

    Dr. Axmann: Dieses gilt z.B. für die Fettabsaugung. Dann kann der Patient sich während der Fettabsaugung selbstständig bewegen oder einzelne Muskeln an- und entspannen. So kann der Arzt ein sehr symmetrisches Ergebnis erreichen.

    MB: Wie erfahren die Patienten von den Möglichkeiten?

    Dr. Axmann: Ein gutes Beratungsgespräch dauert immer länger als die eigentliche OP. Hierbei bespreche ich mit den Patienten zuerst den gewünschten Eingriff und weise dann auf die Betäubungs-Möglichkeiten hin. Letztendlich entscheidet die Patientin wie der Eingriff durchgeführt wird.

    MB: Welche Vorteile bietet die lokale Anästhesie den Patienten?

    Dr. Axmann: Der Aufwand ist deutlich geringer. Es müssen vorab keine Blutuntersuchungen erfolgen. Die Patientin muss nicht nüchtern erscheinen. Da kein Anästhesist benötigt wird, sinken die Kosten je nach Eingriff um ca. 250 – 600 EUR. Und ein Klinikaufenthalt kann eigentlich fast vermieden.

    MB: Kann man sich während der OP noch für eine Vollnarkose entscheiden?

    Dr. Axmann: Immer kann die örtliche Betäubung durch die Gabe von Medikamenten um einen Dämmerschlaf ergänzt werden. In diesem Fall sollte man klären, welches Medikament eingesetzt wird und ob deshalb ein Anästhesist benötigt wird. Denn der Operateur muss sich ja auf die eigentliche Behandlung konzentrieren können. Dämmerschlaf-Medikamente bedürfen im Zweifel aber der Überwachung. Sollte die Patientin sich nicht sicher sein, ob sie letztendlich nicht doch eine Vollnarkose wünscht, muss die OP genau so vorbereitet werden als ob von vornherein eine Narkose abgesprochen war.

    MB: Muss man sich die eigene OP angucken?

    Dr.Axmann: Nein, natürlich nicht. Es gibt Menschen, die auch in solchen Situationen gerne alles unter Kontrolle haben oder neugierig und belastbar sind. Dann dürfen sie alles sehen. Andere können sich z.B. die Lieblings-DVD mitbringen und sich über eine Videobrille einen Film ansehen.

    MB: Wie viele Ihrer Patienten entscheiden sich für die lokale Anästhesie?

    Dr. Axmann: Der Anteil liegt bei ca. 50%. Wichtig ist ein intensives Vorgespräch, damit die Patientin einschätzen kann, was auf sie zukommt und ob sie meint, damit umgehen zu können. Und dann hilft ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient.

    MB: Welchen Rat geben Sie zukünftigen Patienten?

    Dr. Axmann: Gehen Sie nach dem Erstgespräch nicht mit ungeklärten Fragen nach Hause. Fragen Sie, ob der Arzt auch in lokaler Anästhesie behandeln würde und lassen Sie sich die Details erläutern. Überlegen Sie, ob Sie Vertrauen in seine fachlichen Qualitäten haben und ihn als Menschen schätzen. Fragen Sie nach den Erfahrungen des Arztes für die gewünschte Behandlung und klären Sie die Details zur Narkoseform. Dann steht einer gelungenen Schönheitsoperation nichts mehr im Weg.

    MB: Herr Dr. Axmann – wird danken für diese Informationen.

    Kurzprofil von Herrn Dr. Axmann

    Dr.med. Hans-Detlef Axmann ist Facharzt für Plastische Chirurgie und Chefarzt der Abteilung für Ästhetisch-Plastische Chirurgie der Klinik am Aegi in Hannover. Er arbeitet seit 1989 ausschließlich in diesem Bereich, hat sich hier vor allem auf Gesichts- und Brustchirurgie sowie die Körperkonturveränderung spezialisiert. Dr. Axmann ist Co-Autor von medizinischen Standardwerken und Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGAEPC).

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