Krankheit und Ernährung

Diät-Pillen

Es könnte so schön sein: Regelmäßig eine kleine bunte Pille einwerfen und schon ist der Weg zur Traumfigur ganz einfach. Die Chemie sorgt für schnellste Gewichtsabnahme. Laut Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. investieren Deutsche jährlich rund 170 Millionen Euro für freiverkäufliche und rezeptpflichtige Schlankheitsmittel. Sind sie ihr Geld wert? Und wenn ja, ist ein Sattmacher in Pillenform als Fettkiller besser oder sollte es doch lieber ein Appetitzügler sein?

Diät-Pillen
Kurzinfo
  • Art: Als Appetitzügler, Quellmittel oder Fettkiller verfügbar
  • Tipp: Eine gesunde Ernährung verstärkt den Effekt deutlich
  • Appetitzügler: Appetitzügler, wie z.B. Reductil, stammen oft aus der Depressionstherapie. Einer ihrer Wirkstoffe, Sibutramin, reduziert die Lust auf Essen und sorgt für höheren Energieverbrauch. Damit kann eine deutliche Gewichtsabnahme in relativ kurzer Zeit möglich sein. Leider gibt es auch Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Herzrasen und zudem kann ein Gewöhnungseffekt eintreten. Dieser führt dann dazu, dass man trotz der Einnahme des Präparats wieder zunimmt. Appetitzügler sind eher geeignet, um wirklich Übergewichtigen den Weg zu einer gesünderen Ernährung leichter zu machen. Für alle anderen sind die Risiken zu hoch. Die meisten Präparate dieser Gruppe unterliegen der Verschreibungspflicht.
  • Quellmittel: Diätpillen die den knurrenden, leeren Magen zum Schweigen bringen sollen, wirken mit Quellmitteln aus Ballaststoffen, Zellulose, Natriumalginat oder Kollagen. Circa 30-60 Minuten vor der Mahlzeit werden die Präparate geschluckt. Im Magen vergrößern sie ihr Volumen um ein Vielfaches und suggerieren einen Sättigungsgrad, der dazu führen soll, dass die folgende Mahlzeit eher beendet wird. Denn: Sättigungsrezeptoren in der Magenwand und die „Schaltstellen“ im Hunger-Sättigungszentrum des Gehirns werden aktiviert. Problem: Diese Mittel müssen unbedingt mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Sie können sonst zu Verdauungsproblemen und Verstopfung führen.
    Gemeinsam mit einer gesünderen Ernährung können diese Pillen tatsächlich zu einer Gewichtsabnahme führen, aber nur dann. Und hierbei ist letztendlich nicht erwiesen, wie groß der Anteil der Pillen an den „verlorenen“ Pfunden ist. Das Produkt Matricur von Sandoz hat z.B. zu einer Gewichtsabnahme von 1,5 Kilo in sechs Wochen geführt. Ein Wert, der auch ohne Quellmittel erreicht werden kann.
    Aus dieser Produktgruppe ist das am besten wissenschaftlich dokumentierte Produkt , das zudem mit einem ganzheitlichen Ansatz und betreuten Gruppen einhergeht, CM3 Alginat/A+G von Lifescience.
  • Fettkiller: Diese Präparate gibt es freiverkäuflich und als rezeptpflichtige Version. Letztere demonstriert wirklich Übergewichtigen sehr deutlich, wenn sie zu viel Fett zu sich genommen haben. Wer nach der Einnahme von z. B. Xenical mehr als 60 Gramm Fett isst, bekommt postwendend Magenkrämpfe und Durchfall. Ob und zu welchem Lerneffekt dieses führt, ist vom einzelnen Patienten abhängig. Dringend notwendig ist bei solchen Präparaten aber die Betreuung durch einen Arzt.
    Ein freiverkäuflicher Fettkiller ist z.B. Formoline L112: Diese Fettkiller enthalten Chitosan und sollen der Nahrung das Fett entziehen und so verhindern, dass sich die ungeliebten Fettpölsterchen bilden. Ihre Wirkung konnte bisher nicht zweifelsfrei wissenschaftlich belegt werden. Bei Formoline L112 von Biomedica soll eine Kapsel mit D-Glucosamin bis zu 25 g Nahrungsfett binden. Der Wirkstoff stammt aus Schalentierpanzern und landet zusammen mit dem gebundenen Fett im Klo. Testen Sie es.
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